Haushalt 2016 – Die Schulden schrumpfen

Erstmals seit 23 Jahren wird es in Lindenfels einen ausgeglichenen
Haushalt geben und das Ziel der Schutzschirmkommune, Schulden
abzubauen, erreicht sein. „Die Verbindlichkeiten können um
440 000 Euro von 6,1 Millionen auf 5,7 Millionen Euro gesenkt werden“, fasste der Vorsitzende des Haupt und Finanzausschusses, Ingo Thaidigsmann, in der jüngsten Sitzung zusammen, bei der über die vorgelegte Satzung und den Entwurf des Haushaltes 2016 beraten wurde. „Es wird auch mehr investiert als abgeschrieben“, ergänzte Bürgermeister Michael Helbig. Im Salto beziffern sich die Abschreibungen auf 360 000 Euro, und im Gegenzug liegen
die Investitionen im Haushaltsplanentwurf bei 665 000 Euro. Vorgesehen ist im Haushalt auch eine Umschuldung, um Zinsaufwendungenzu sparen. Geplant ist die Aufnahme
von Finanzmitteln in Höhe von 336 000 Euro, um mit diesen
dann einen anderen Kredit abzubezahlen. „Eine Nullsummenaktion,
die im Haushalt keine Bedeutung hat“, so die Bewertung durch die
Mitglieder des Ausschusses. Gemeinsam mit dem Kämmerer
Markus Loser besprachen die Mitglieder des Ausschusses den vorgelegten Etatentwurf und baten in einigen Punkten um Ergänzungen oder detaillierte Erklärungen.Zunächst wurde das Investitionsprogramm betrachtet. Hier sind 375 000 Euro für den Erwerb des Geländes für den Bau eines Feuerwehrgerätehauses
für die Kernstadt vorgesehen. Falls Zuschüsse fließen könnten 150 000 Euro für die Gestaltung des barrierefreien Bürgerbüros
ausgegeben werden. Weitere 30 000 Euro stehen bereit für die Vorarbeiten zur Umgestaltung des Fachwerkhauses an der Burg. Hier sollen ein Tourismus-Informationszentrum und Gastronomie entstehen. Nachden bereits 2015 eingestellten 20000 Euro sollen die erneut vorgesehenen 30 000 Euro als Grundlage für weitere
Planungen dienen. Fördermöglichkeiten gibt es im Rahmen von
EU-Projekten wie „Leader Plus“. „Mit diesem Projekt möchten wir die
touristische Attraktivität von Lindenfels erhöhen“, erklärte Bürgermeister Michael Helbig. Zur Sanierung der in vielen Bereichen
maroden Wasserversorgung der Stadt Lindenfels sind im Investitionsprogramm hingegen keine Summen zu finden. Wie Bürgermeister Michael Helbig erklärte, gibt es derzeit verschiedene Überlegungen, das Thema gesondert zu bearbeiten. Es würden derzeit Möglichkeiten für Änderungen im Betrieb geprüft. Für die aktuell anstehenden Arbeiten sind 230000 Euro im Haushaltsplan-entwurf vorgesehen. Mit diesem Betrag sollen die Querleitungen
erneuert werden. In diesem Haushaltsbereich werde sich ein Defizitin Höhe von 62 000 Euro ergeben. Die Wassergebühren der Bürger sollen jedoch nicht steigen. Für den Bereich „Kinder und Familienhilfe“ ist eine Steigerung in Höhe von 41 000 Euro vorgesehen. Abgedeckt werden damit Verwaltungskosten
für die Kindertagesstätten, insbesondere Personalkosten.
Diskussionsbedarf gibt es unter anderem zum Thema Sanierung
kommunaler Sportanlagen. Der Bund hat ein Förderprogramm mit
besonderen Anforderungen aufgelegt. Jetzt stellt sich die Frage, in wie
weit das überhaupt auf den Lindenfelser Bedarf passt. Dazu wird dem Magistrat bei der nächsten Sitzung ein Antrag des Sportvereins Winterkasten vorgelegt werden, informierte Bürgermeister
Michael Helbig. „Wir nehmen das zur Kenntnis“, so der Vorsitzende
des Haupt- und Finanzausschuss, Ingo Thaidigsmann, zum Abschluss.