Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der SPD Hessen, Nancy Faeser, hat sich wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie dagegen ausgesprochen, bei den Spielen der Fußballbundesliga rasch wieder Stadionpublikum zuzulassen. Der Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Christian Seifert kritisiert heute in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), die publikumslosen „Geisterspiele“, da die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus trotz des Publikumsverbots nicht nennenswert zurückgegangen sei. Seifert schließt daraus, dass die Fußballstadien keine Infektionstreiber gewesen seien.
Faeser sagte dazu, die Aussagen des DFL-Chefs wirkten angesichts der aktuellen Corona-Infektionszahlen und der zusätzlichen Gefahr durch mutiert Virus-Varianten „völlig aus der Zeit gefallen“.
Die Tatsache, dass die Zahl der Neuinfizierten trotz aller Gegenmaßnahmen bisher nicht im erforderlichen Maß zurückgegangen sei, könne nicht als Argument gegen die Kontaktbeschränkungen verwendet werden, so Faeser. Sie sagte: „Ich bin bekennender Fußballfan. Und ich sehne – wie so viele andere Fans – den Tag herbei, an dem ich wieder ins Stadion gehen kann. Aber wir diskutieren gerade eine weitere Verschärfung des Lockdowns, weil die Infektionszahlen immer noch viel zu hoch sind. Und wir wissen nicht, welche Auswirkungen die zuletzt nachgewiesenen Virus-Mutationen auf das Infektionsgeschehen haben. In dieser Situation ist es nicht vermittelbar, Extrawürste für den Profifußball zu fordern. Jede nicht absolut notwendige Begegnung mit anderen Menschen ist in diesen Zeiten eine Begegnung zu viel. Das gilt leider auch für die Fußballstadien.“